Fotoserie > 'Heino Petrik'
Diese Seite ist meinem Freund Heino Petrik gewidmet, der mich 1965 in die Gruppe 'Die Hexer' holte, mir Gitarrenunterricht gab und mein späteres Musiker-dasein entscheidend mitprägte. Es ist nicht selbsverständlich, dass man nach so langer Zeit noch so einen guten Kontakt pflegt.
Frank Orth
Heino wurde am 5.7.1944 in Münster geboren. Er besuchte das Gymnasium bis zur mittleren Reife und spielte hier schon in einer Schüler-Skiffle-Band.
1964 formierte man sich zur ersten Band: "The Tremolins".
v.l.n.r.: Georg Gahlen, Gitarre (späterer Texter von Roland Kaiser),
Schlagzeug Ludmar Brämswig, Bass Arno Hülsmann,
Lead-Gitarre Heino Petrik
In dieser Besetzung landete man einige Gigs in Cuxhaven, Aalen, Hamm, Osnabrück und Wuppertal - bis Georg Gahlen zur Bundeswehr abberufen wurde und die Band sich 1964 auflöste.
Im Januar 1965 trat Heino Petrik der Gruppe "The Birds" bei.
v.l.n.r.: Steffy (Karl-Georg Stephan) Gitarre,
Schlagzeug Udo Lindenberg, Lead-Gitarre Heino Petrik (mit Beatles-Perücke)
Bass Charlie Brüggemann (im Hintergrund)
In dieser Formation hatte man einige Auftritte in Münster und Umgebung. Nach drei Monaten löste sich die Band wieder auf.
Mitte 1965 holte Harald Magerkurth Heino in die Goslarer Formation "Die Hexer".
v.l.n.r.: Heino Petrik (Lead-Gitarre), Volker Schubert (Rhytm-Gitarre),
Volker Armbrecht (Bass-Gitarre), Harald Magerkurth (Schlagzeug)
Mit ihren eleganten Songs, den komplexen Arrangements und dem mehrstimmigen Gesang begleitete man die Hollies, die Yardbirds, Moody Blues, Shamrocks, Mozarts, Daisy Winters u. v. a. auf ihren Tourneen durch Deutschland.
Ein Treffen innerhalb der Deutschlandtournee "Zirkus Krone Session 1965" der Hollies und der Hexer.
v.l.n.r.: Eric Hadock (Hollies), Harald Magerkurth (Hexer), Heino Petrik (Hexer),
Alan Clark (Hollies), Tony Hicks (Hollies), Volker Schubert (Hexer),
Holger Armbrecht (Hexer), Bobby Elliot (Hollies)
1965 startete die Band die Deutschland-Tournee 'The Beat Monster Show 65'. Mit einbezogen waren folgende Bands:
v.l.n.r.: Dave Allen, Bernd Roberts († 2006), Dave Eaglen, Pete Channing, Gary "Gordon" Cowtan,
v.l.n.r.: Heino Petrik, Holger Armbrecht, Volker Schubert, Harald Magerkurth
v.l.n.r.: Adolf, Chuck, Victor, Hanno Bruhns
Als im August 1965 einige Mitglieder zur Bundeswehr eingezogen wurden, kamen Frank Orth aus Linz (Rhythm) und Holger Frömbgen aus Bad Godesberg (Bass) hinzu.
Nun spielte die blitzsaubere Beatles/Hollies-Band in renomierten Tanzclubs – wie dem River-Cavern-Club und dem Westfälischen Hof in Remagen, Tabu in Bonn, Turnhalle Oberlahnstein, dem Beat-Club in Koblenz-Metternich, dem Casino Royal in Bingen oder der Milchbar in Koblenz mit den Kentuckys, den Lords, den German Blue Flames, Mozarts, Dogs aus Koblenz, Mods aus Wuppertal zusammen.
Am 21. August 1965 im Hotel Fürstenberg (River-Cavern-Club) in Remagen
Zum ersten Mal "Die Hexer" mit Gitarrist Frank Orth.
"Die Hexer" mit Holger Frömbgen, späterer Bassist der "StringBeats" und Frank Orth.
Eines der letzten Gastspiele in Remagen im Westfälischen Hof.
Danach lösten sich "Die Hexer" auf.
Die Mustangs:
Gerd Geerken (Gitarre), Udo Lindenberg (Schlagzeug)
Horst 'Schweini' Heineberg (Bass), Heino Petrik (Gitarre)
Nachdem sich die Gruppe "Die Hexer" 1966 auflöste, kehrte Heino Petrik wieder zurück in seine Heimatstadt Münster, wo er sich der bekannten Band "Die Mustangs" anschloss und so wieder mit seinem alten Bandkollegen Udo Lindenberg zusammen spielte.
Hier gibt es eine schöne Story zu berichten, die sich in dieser Zeit abspielte:
Horst 'Schweini' Heineberg ließ sich von dem 70-jährigen Münsteraner Lambert Ziegler eine Wahnsinns Bassbox bauen. Das Firmenzeichen dieses 'Daniel Düsentrieb' war ELZIFON (EL für Lambert, ZI für Ziegler) . Das Ding dröhnte und flatterte und sorgte für so manchen Lacher. Heino Petrik, der immer schon eine kreative Ader hatte und deshalb von seinen Freunden 'Lorio' genannt wurde, hatte einen ganzen Gedichtband mit Elziphon-Gedichten." Beispiel gefällig?Suchen Sie nicht lange schon
den ganz besonders heißen Ton?In vielen, harten Arbeitsstunden
hat Lambert Ziegler ihn gefunden.Er konstruierte eine Box,
die noch viel schwerer ist als Vox,aller Industriegerät' zum Hohn,
entstand die Marke 'Elzifon'.Elzifon ist nicht zu schlagen,
nur 5 Mann können die Kiste tragen.Groß und fest, aus dickem Holz,
ist sie Schweinis ganzer Stolz.Der Basston ist zwar nicht so gut,
dass raubt dem Schweini nicht den Mut,
denn in vielen and'ren Dingen,
tut Elzifon viel Freude bringen.Hat man die Elzifon im Haus,
geht alles Ungeziefer raus.Ratten, Mäuse und auch Mücken,
tuen eiligst sich verdrücken.Spielt man auf Elzifon ein Lied,
wirkt's stärker noch als Dynamit.Was man vorher nie gekannt,
die Bilder fallen von der Wand.Es weht den Mädchen hoch der Rock,
dem Opa fällt aus der Hand der Stock
und von einem Ton zum andern
fängt die Kiste an zu wandern.Läuft sie dann auf voller Pulle,
schmilzt die Butter auf der Stulle.
Auszug aus dem Buch 'Shakin' all Over'
Mit besonderem Dank an Hans-Jürgen Klitsch.
Ende 1966 lösten sich die Mustangs auf, weil Udo Lindenberg und Heino Petrik zur Bundeswehr mussten.
Bei dem Berliner Plattenlabel "Hansa"
startete Heino Petrik 1968 seine neue Ära .Ab Mitte 1968 arbeitete er für einige namhafte Schlagerstars wie Roland Kaiser, Manuela, Juliane Werding, Bernhard Brink, Rex Gildo, Nana Mouskouri - um nur einige zu nennen - als Komponist, Texter, Arrangeur und auch als Produzent.
Nachfolgend eine Auflistung einiger seiner größten Erfolge:
Auch wenn er sich viele Jahre lang hauptsächlich auf die Musikkomposition und Songtexte konzentrierte, war die Lust an "aktiver Musik" ungebrochen. Zusammen mit den "Downtown Drifters" zeigte er 1993 in Berlin erneut, dass er mit seiner tollen Stimme und seinen gigantischen Bassläufen immer noch ein Vollblutmusiker ist.
Heino Petrik lebt heute in Süddeutschland.